Zum 1. Januar der große Preisschock am Wertstoffhof, im Schnitt sind die Entsorgungskosten für die Bürger:innen am Wertstoffhof um 900 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend war die Neukalkulation der Preise durch die Verwaltung. Das Argument, wir müssen kostendeckend arbeiten, war für den Gemeinderat ausreichend, um dieser Erhöhung zuzustimmen, gegen unsere Stimmen. Die Ablehnung erfolgte nicht, weil wir gegen eine kostendeckende Kalkulation sind, weil die Aufstellung der einzelnen Positionen nicht nachvollziehbar war. Die Erhöhung der neuen Preise erfolgte sehr kurzfristig, so dass auf Seiten der Bürger:innen keine Zeit zur Eingewöhnung war.
Doch wie setzen sich die neuen Preise, die so kalkuliert sind, dass sie kostendeckend sind, genau zusammen:
-
- Personalkosten: niedriger sechsstelliger Betrag der Verwaltung
- Sach- und Betriebskosten: hoher fünfstelliger Betrag
- Fremdleistungen: der Betrag, der an AnderWerk gezahlt wird, für den Betrieb
- Reparatur, Wartung, Unterhalt: niedriger fünfstelliger Betrag
- sonstige Kostenarten: nicht direkt einem Verursacher zuzuordnen
- Abschreibung: die Baukosten werden über 30 Jahre linear abgeschrieben, niedriger sechsstelliger Betrag
- Zinsen: die Zinskosten für die Kredite, niedriger sechsstelliger Betrag
- Müllsammlung und Transport: mittlerer fünfstelliger Betrag für den Transport nach Ebersberg
- Entsorgung und Verwertung: die Kosten, die der Landkreis weiter verrechnet, ein mittlerer fünfstelliger Betrag
Insgesamt entstehen so im Wertstoffhof Kosten von jährlich fast 800.000 Euro.
Was eine STOLZE Summe ist.
Bei dem Neubau des Wertstoffhofes war auch die Überlegung, einen Beitrag zur Müllvermeidung mit einzubringen. In der damaligen Entscheidung war dem alten Gemeinderat klar, dass diese Idee etwas erhöhte jährliche Kosten, mittlerer fünfstelliger Betrag (60 TEUR), zusätzlich auslösen würden.
Dazu sollte das AnderWerk den abgegebenen Wertstoff einer Wiederverwertung durch Up-Cycling oder Aufbereitung und Verkauf zuführen, um am Ende die Kosten der Entsorgung zu sparen. Leider wird dieses System bis heute nicht gelebt, da sich sowohl die Gemeinde als auch der Landkreis mit dieser Art der Kreislaufwirtschaft noch schwertun
Anmerkung
Liefert man bei einem privaten Entsorgungsunternehmen auf dem Weg in Richtung Erding seinen „Müll“ ab, kommt man erheblich billiger weg. Man kann davon ausgehen, dass dieses Privatunternehmen kostendeckender arbeitet. Anscheinend ist man hier effektiver aufgestellt.
Übrigens, nach Rücksprache mit dem LR wird dort mit dem Rohstoff „Papiermüll“ aus Markt Schwaben sehr gut verdient.