Sascha Hertel ZMS

Groß waren vor einem Jahr die Vorschusslorbeeren für den neuen Gemeinderat sowie auch für den neuen Bürgermeister. So viele neue unverbrauchte Gesichter zogen in den Gemeinderat ein. Die Hoffnung auf neue Ideen und andere Ansätze zum Wohle Markt Schwabens. Ein neuer Bürgermeister aus der Wirtschaft mit neuen Ideen, der nicht mehr nur verwalten will, so hatte er sich im Wahlkampf präsentiert. Doch ein Jahr später kehrt leider Ernüchterung ein.

Die Themen, die richtigerweise über alle Fraktionen eingereicht werden, werden über Sachstandsmitteilungen auf die lange Bank geschoben. Der Wille, wirklich etwas zu bewegen, ist nicht zu sehen. Lieber versteckt man sich hinter großen Ankündigungen, wie z.B. „dafür brauchen wir erst ein Verkehrskonzept, dafür brauchen wir erst ein integriertes Stadtentwicklungskonzept“. So geht es weiter, für alles werden Konzepte in Auftrag gegeben und angeschoben. Doch wo bleibt die Realisierung, wo bleibt der Mut, endlich mal Ideen auszuprobieren, auch wenn es danach wieder von einem Gutachter anders vorgeschlagen wird? besser hier mit Fragezeichen Wann kommt der Moment, in dem die Verwaltung und allem voran der Bürgermeister das Abarbeiten der Themen beginnen?

Der im Wahlkampf so angepriesene Wille zur Veränderung, zur Zusammenarbeit zum Wohle der Marktgemeinde ist Worthülsen gewichen. Es fühlt sich an, als ob es ein „weiter so“ wäre. Es werden kaum Ideen aufgegriffen und daran gearbeitet. Nur an dem, was ins eigene Konzept des Bürgermeisters passt, wird gearbeitet.

 Der Gipfel des Wahnsinns ist es, auf Veränderungen zu hoffen, ohne etwas zu verändern (Albert Einstein)

 Die letzte Wendung, man könnte schon fast Tiefpunkt sagen, ist der Antrag der Freien Wähler zum Schwimmbad und der Grundschule. Hier wird der Bürgermeister aufgefordert, die Zukunft dieses Gebäudekomplexes endlich zu besprechen. Sicherlich kein einfaches Thema und je nachdem wie eine Entscheidung aussieht, auch nicht im Sinne von allen Einwohnern. Wir alle, der Bürgermeister und auch die Gemeinderäte sind nicht gewählt, um populäre Entscheidungen zu treffen, sondern die bestmöglichen Lösungen für Markt Schwaben zu suchen.

Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Verwalten und Warten auf große Konzepte ein Ende hat und Ideen, von denen man heute schon überzeugt ist, endlich wieder einen Raum der Diskussion im Gemeinderat einnehmen. Sich nicht immer hinter teuren Gutachtern zu verstecken, sondern sich den Themen zu stellen und um eine Lösung zu ringen, ist erstrebenswert.