Jenseits der Realität

Leserbrief zum Artikel „Probleme durch Elterntaxies“

Es scheint, dass die Gemeinderäte sich in einem abgehobenen Zustand vom Leben im Ort befinden.

Dass Kinder von besorgten Eltern mit dem Auto zur Schule gefahren werden, ist seit Jahrzehnten ein Thema in der Grundschule wie auch bei den betroffenen Anwohnern. Jeder, der einmal zwischen 7:15 und 7:45 Uhr an der Herzog-Ludwig-Straße an der „alten“ Grundschule vorbeifahren musste, kennt das dortige Verkehrschaos. 

Besonders bei Regenwetter oder Schnee war als unbeteiligter Vorbeifahrer kein Durchkommen mehr.

Warum also glaubt man in unserer Gemeindeverwaltung daran, dass sich der Sachverhalt aufgrund des Ortswechsels der Schule verbessern wird?

Statt in einer Planung mit realistischen Daten zu rechnen, erschaffen sich die Ratsherren ihre eigene Wirklichkeit und wundern sich dann über die Realität vor Ort.

Der Schulneubau zeigt ein weiteres von zahlreichen Beispielen der Fehleinschätzung einer eigentlich erwartbaren Realität. Außerdem ist zu erwarten, dass die neuen Bewohner des Baugebiets am Adamstadel ebenso mit Parkplatznot zu kämpfen haben.

Hier meinten nämlich einige Ratsherr, dass sich die Anwohner kein Auto leisten, sondern Car-Sharing und Lastenfahrräder nutzen. Die Besucher der zukünftigen Anwohner können gerne mit der Bahn anreisen und sich von Frau Dahms über die Palettenkonstruktion in der Unterführung begleiten lassen.

Realitätsverdrängung war noch nie ein geeignetes Mittel der Gemeindepolitik, um Bürger mitzunehmen.

MF