Klarer Sieg für den kapitalistischen Sozialismus

Soziales, wb12

 

Ein SoBoN soll es also werden – angefüllt mit „möglichst bezahlbarer Wohnbebauung“. Offen gesprochen, für wen in Markt Schwaben? Denn welche Klientel kann sich das Leben hier überhaupt leisten? Die Gemeindepolitik hatte in der Vergangenheit eher einen wohnkostensteigernden Ansatz in ihren Entscheidungen, also für Vermögende, und viele haben damit auch recht gut gelebt.

„Mein Herr, ich bitte Sie um Verzeihung, ich tat es nicht mit Absicht“
(Marie Antoniette 1755-1793 auf dem Weg zur Hinrichtung, nachdem sie ihrem Henker auf den Fuß getreten war).

Alleine wegen der optimalen Verkehrsanbindung sind die Grund- und Immobilienpreise und Wohnkosten stetig und stark gestiegen. Hinzu kommt derzeit, dass für alle Bürger, „vermögend oder arm“, die Daumenschrauben spürbar angezogen und Gebühren und Abgaben stetig nach oben reguliert werden.

Dass auf diese vorhersehbare Entwicklung rechtzeitig politisch reagiert wird, hat die, mit Verlaub, „unsolide“ Kommunalpolitik in den letzten Jahrzehnten schlicht verschlafen. Diese Politik war es, die mit übersehenen, unsozialen und wahrscheinlich nicht zu Ende gedachten Entscheidungen einen Schuldenberg angehäuft hat, der es nicht mal mehr erlaubt, Vereinen etwas zukommen zu lassen! Danke dafür!

Im „günstigen Fall“ findet man eine Wohnung in Markt Schwaben – Gratulation, aber kann man sich das Leben hier als Geringerverdiener überhaupt leisten? Ein Teil der hier lebenden Bürger:innen muss schlicht an anderer Stelle seine Lebenshaltungskosten reduzieren.

 Investorenflächen sind bekanntlich Mangelware in Markt Schwaben. Somit zielt das SoBoN wohl eher auf Nachverdichtung ab. Ein SoBoN Rechenbeispiel soll man mal jemandem erklären, der gerade mal Platz für einen „2 oder 3-Spänner“ hat und dafür sein restliches Erspartes investiert.

Wieviel muss man der Gemeinde abtreten oder „ausgleichen“? (30%? 50% wie in Grafing?) Anfallende Erschließungskosten gehen selbstverständlich vom ersten Tag an voll auf Kosten des Bauherrn, weil man es als Gemeinde verlernt hat, verantwortlich mit Investitionen umzugehen. Man kennt nur noch das Wort „fördern“. Denn was nicht gefördert wird, ist nicht machbar – ähhh offiziell: „braucht man nicht“.

„Die Kernidee dabei ist, dass sich Gemeinde und Grundstückseigentümer auf dem neu entstehenden, wertvollen Baugrund zusammen „fördern“, denn Folgelasten wie Schul- und Kindergartenbau müssen abschließend von jedem Bürger über die Steuern mitfinanziert werden.

Aber sicherlich hat man Kraft seines sozialen Engagements das letzte zusammenhängende Gewerbegebiet aus dem SoBoN rausgenommen, oder ist zu spät dran.

Kurzum – Warum fördert man nicht die offensichtliche Nachfrage, sondern geht stoisch abgekupferten Ideen hinterher?

„Wenn sie kein Brot haben, sollen sie Kuchen essen“
(vermutlich Marie Antoniette 1755-1793)

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