Kommunalwahl in Markt Schwaben:Mission im Schlossidyll

Fraktionsarbeit & Gemeinderat (Kommunalpolitik), Wahlkampf, Wahlprogramm

Kommunalwahl in Markt Schwaben: Mission im Schlossidyll

(Link zum ganzen Artikel SZ 28.02.2020)

In Markt Schwaben steht bei der Kommunalwahl ein Vierkampf um den Chefsessel im Rathaus an. Die Kandidaten für die Nachfolge von Georg Hohmann könnten unterschiedlicher nicht sein – und doch eint sie ein gemeinsames Ziel

Sascha Hertel (ZMS)

Sascha Hertel sitzt bereits im Marktgemeinderat.
(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Jüngste auf dem Wahlzettel hat gleichwohl die größte kommunalpolitische Erfahrung. Sascha Hertel, 42, wurde als einziger der vier Kandidaten in den amtierenden Gemeinderat gewählt und hat sich dort eine Rolle erarbeitet. Hertel ist der heimliche Rebell im Sitzungssaal, im Ton nonchalant, inhaltlich mit Vorliebe querdenkend. Ganz im Sinn der von ihm gegründeten Wählergruppe “Zukunft Markt Schwaben” (ZMS) fiel Hertel in den vergangenen sechs Jahren verlässlich durch Anträge auf, deren Visionen nicht selten jenseits der Horizontlinie des Gremiums rangierten. Etwa sein Vorschlag aus dem Oktober 2016: der Gemeinderat solle sich nicht auf die Errichtung eines neuen Gewerbegebiets im Burgerfeld konzentrieren, sondern ein Konzept für den kompletten Ort entwickeln. Beim Bürgermeister und auch sonst biss er damit nicht zum ersten mal auf Granit. Hertel ließ sich nicht beirren und erwies sich als verlässlich bissig. Im Wahlkampf hat er das Thema nun wieder aufgegriffen. Wie Patenonkel Eichner, Burgerbrater Stolze und Dagobert Brandes hat auch Granitbeißer Hertel eine Vision im Wahlprogramm. Seine trägt den Namen “Gemeindeentwicklungskonzept” und fordert etwa, dass die Strukturen und Aufgabenverteilungen in der Verwaltung “effektiver und effizienter” werden. Bei der Bürgermeisterwahl vor sechs Jahren tauchte Hertel wie aus dem Nichts auf und forderte Amtsinhaber Georg Hohmann heraus. Und zwar, wie Hertel erklärte, aus demokratischen Gründen: weil Hohmann sonst konkurrenzlos gewesen wäre. So erreichte der demokratische Granitbeißer Sascha Hertel damals auf Anhieb 19,3 Prozent der Stimmen. An Georg Hohmann biss er sich aber die Zähne aus.

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