Mit welcher Logik bewertet man eine detailliert begründete Kritik an einem Punkt einer Pressemitteilung als ein pauschales Dagegensein und bezeichnet diese Kritik in der momentanen Weltsituation martialisch als Krieg? Eine Nummer kleiner geht’s nicht.

Mit dieser Argumentation könnte man den gleichen Vorwurf dem Bundesrechnungshof oder dem Bund der Steuerzahler und den Verbraucherschutzorganisationen machen. Dagegensein könnte man eher die permanente Ablehnung von ZMS-Anträgen bezeichnen, von denen einige Themen später von anderer Seite als eigene Ideen aufgegriffen werden.

Es gab bisher verschiedene Kritikpunkte von mir an der Außendarstellung des KUMS. Einer betraf die falsche Verwendung der für ein Kraftwerk wichtigsten physikalischen Einheiten. Ich habe in meinem Leben einige Kraftwerksleiter kennengelernt, bei denen so etwas undenkbar gewesen wäre. Ein weiterer Kritikpunkt betraf den in einer Veröffentlichung des KUMS genannten Preis für die jährlichen Wärmekosten eines Einfamilienhauses. Der war doppelt so hoch wie ich und auch andere Verbraucher beim Fernwärmeversorger Bayernwerk Natur fürs Einfamilienhaus bezahlten.

Wer solche Informationen „…zum Wohle des Bürgers…“ verhindern will, vertritt aus meiner Sicht keine Mehrheitsmeinung.

Weiterhin gab es aus gegebenem Anlass mehrfach Kritik an der Darstellung der KUMS-Wärmeerzeugung als besonders klimafreundlich. Wenn man diese nicht haltbare Behauptung (vgl. den in meinem Leserbrief dargestellten Sachverhalt) nicht kritisieren darf, wird’s schwierig mit der freien Meinungsäußerung.

Würde KUMS in der Presse nicht ständig auf die eigene Klimaneutralität pochen, gäbe es dazu auch keine Kritik. Die Gemeinde bezeichnet sich ja als Klimaschutzzone. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Hackschnitzel-Wärmeerzeugung des Bayernwerk Natur unter Anwendung der momentan erlaubten Formeln rechnerisch klimaschädlicher eingestuft werden kann als die der gasbetriebenen KWK-Anlage KUMS. Ich meine, dass es Leser gibt, die solche Hintergrundinformationen nicht zensiert haben wollen.

In Pressemitteilungen des KUMS, und darum geht es hier, ist meines Wissens nicht wie behauptet der Gemeinderat und der Verwaltungsrat eingebunden.

 

Interesantes zum Thema:

Keine Industrie im Marktschwabener Moos

Keine Industrie im Marktschwabener Moos

Im Sachvortrag wurden die Argumente zum Artenschutz im Schwabener Moos und die Bedeutung dieser gesamten Fläche vernachlässigt. Jeder, der jemals vor Ort war, kennt den Anblick von Störchen, Falken, Sperbern und hat den Gesang von Feldlerchen und vielem mehr genossen. Bei einem Bau einer solch gewaltigen Industrie-Anlage würden all diese Tiere Brut- und Futterplätze verlieren.

Leserbrief zu „Entsetzt und Ratlos“

Leserbrief zu „Entsetzt und Ratlos“

In einer Demokratie ist eine offene und sachliche Diskussionskultur entscheidend, in der verschiedene Standpunkte respektiert werden. Persönliche Angriffe sollten vermieden werden, um einen Konsens zu erreichen.