Land unter – Kein Bauen in hochwasser gefährdeten Bereichen! 

 

Gastbeitrag: Sepp Biesenberger (Kreisvorsitzender BUND Naturschutz Ebersberg)

 

Könnte es schon bald für die beiden Baugebiete „Flüchtlingsheim“ und „Hennigbach/Am Hauser Weg“ in Markt Schwaben heißen, die derzeit im Gemeinderat für hitzige Diskussionen und Streit sorgen?

Als BUND Naturschutz (BN) sind wir politisch unabhängig und ergreifen keine Partei. Da wir aber den Eindruck gewonnen haben, dass reale Alter-nativen in der lfd. Beratung in den Gremien nicht ausreichend gewürdigt worden sind und damit der Status der bisherigen Erörterungen den Anschein erweckt, dass eine neue Versiegelung in sensiblen Bereichen alternativlos sei, haben wir zwei ablehnende Stellung-nahmen abgegeben, mit folgender Kernargumentation:.

Die geplante Flüchlingsunterkunft am Hanslmüller Weg ist ein weiterer Schritt zur Flächenversiegelung, der im Bericht des Umweltbundesamtes, insbesondere in Bayern, angemahnt wird und deren weitreichende negative ökologische Folgen nicht hinnehmbar sind. Diese Maßnahme würde zu erheblichen Flächenversiegelungen führen, in einem Gebiet, das nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch als Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter regel-mäßig auftretende Störche, von großer Bedeutung ist. Die geplante Bebauung würde bestehende Belastungen nur verschärfen und steht in direktem Widerspruch zu den Zielsetzungen des Umweltbundesamts, die Biodiversität und die ökologische Balance zu schützen.

Wie im Bayern-Atlas ausgewiesen, liegt auch das Baugebiet Hennigbach / Am Hauser Weg in einem „Wasser-sensiblen Bereich“ der bei Hochwasser nach Starkregen oder Dauer-regen überlaufen kann.

Das Gelände Am Hauser Weg ist des-halb fachlich korrekt als „Hoch-wassergefährdet“ eingestuft.

Wie wird es dann erst im noch etwas tiefergelegenen Grünzug am Hennigbach aussehen, wenn sich der schon jetzt abzeichnende Temperaturanstieg im Landkreis Ebersberg in Höhe von +2,9 Grad C in 2024 (ggü. dem Durchschnitt 1961 bis 1990) weiter fortsetzt und die Häufigkeit von Starkregenereignissen auch in unserer Region nach oben treibt?

Bestätigt wird dies durch einen Blick auf die Einstufung des Geländes durch die Versicherungsbranche:

https://www.dieversicherer.de/versicherer/wohnen/hochwassercheck

die z.B. für den Hauser Weg 2, 85570 Markt Schwaben, hier östlich des langen Hauser Weges, ein stark erhöhtes Risiko bei Starkregenereignissen ausweist.

In Überschwemmungsgebieten ist jede Maßnahme, die den Abfluss negativ beeinflussen kann, gem. § 78 WHG (Wasserhaushaltsgesetz) untersagt. Dies betrifft unter anderem die Errichtung und Erweiterung baulicher Anlagen.

Die Überlegung der Rücknahme der Einstufung als „Hochwasser-gefährdeter Bereich“ kann nur als Schildbürgerstreich interpretiert werden und wird die Naturgewalten nicht außer Kraft setzen. Statt „zu nahe am Wasser gebaut“ plädieren wir für die Fortsetzung der Umbaumaßnahmen am Hennigbach mit Meander für die Wasseraufnahme bei Starkregenereignissen und weitere Renaturierung des Areals.

So bleibt auch die Frischluftschneise erhalten, die in den kommenden Hitzeperioden Kühlung bringt.

Der unerschütterliche Machbarkeitsglaube, gepaart mit menschlicher Hybris, lässt uns regelmäßig unsere Grenzen überschreiten. Doch die Natur (hier vertreten durch Klima und Wetter) sitzt am längeren Hebel und wird uns immer wieder in unsere Schranken verweisen.

Lassen wir es doch in Markt Schwaben gar nicht erst soweit kommen!

 

Was hierzu auch interessant sein kann …

Windräder im Forst – tatsächlich ein effektiver Beitrag zum Klimaschutz?

Windräder im Forst – tatsächlich ein effektiver Beitrag zum Klimaschutz?

Kann es sein, dass der Landrat und die Kreisräte ihre Entscheidung für den Windpark schon längst nach „ihren eigenen Abwägungskriterien“ getroffen haben? Dass einige Kreisräte zugleich im Aufsichtsrat der Energieagentur sitzen oder mit den Arbeitskreisen Energiewende eng verwoben sind, stimmt doch sehr nachdenklich!

Gastbeitrag vom Landschaftsschutz Ebersberger Land e.V (Wendeblatt 12)

Gastbeitrag vom Landschaftsschutz Ebersberger Land e.V (Wendeblatt 12)

Seit über 40 Jahren wird der Ebersberger Forst sehr erfolgreich durch gezielten Waldumbau in einen zukunftsorientierten Klimawald verwandelt. Nicht umsonst haben verantwortungsvolle Politiker bereits 1984 die bis heute gültige Landschaftsschutzgebietsverordnung so strikt gefasst, dass eine Umsetzung von Bauvorhaben jedweder Art im Landschaftsschutzgebiet Ebersberger Forst unmöglich ist.

Leserbrief zum EZ Artikel „Windkraft-Firma ist pleite“

Leserbrief zum EZ Artikel „Windkraft-Firma ist pleite“

Dass man gern dann die Energiewende predigt, wenn man öffentliche Gelder mitnehmen kann, ist nichts Neues. Interessanter wäre es zu wissen, weshalb Sie und ihr Kreistag, mit einem mehrfach finanziell vorbelasteten Investor seit Jahren überhaupt geplant haben, um dann mit einer insistierenden Fragestellung einen Bürgerentscheid herbeizuführen.