Ich bin ein Querdenker
Markt-Schwabener-Falke-14.03.2020
Dabei will er verschiedene Projekte in der Gemeinde umsetzen: Schulneubau, Hallenbad, Hochwasserschutz und dringend anstehende Renovierungen müssten unbedingt umgesetzt werden. Außerdem will er Verbesserungen beim Fluglärm und bei den Verkehrsanbindungen erreichen. „Der Ausbau unseres Bahnhofs, den dazugehörenden Lärmschutz und Veränderungen der S-Bahn-Taktung stehen ebenso ganz oben in meiner Prioritätenliste“ meint
Hertel, der seit zwei Jahren als „Bahn-Beauftragter“ des Gemeinderats die Interessen vertritt: „Hier muss man als Bürgermeister der Bahn gegenüber
öfters auch mal Nein sagen“.
Er setzt sich für eine Untertunnelung bzw. eine Einhausung der Bahnstrecke im Ortsbereich ein. Das sind natürlich Wünsche, die Geld kosten, Zeit brauchen, Hindernisse bedeuten – „aber ich bin ein Querdenker und ein Granitbeißer, der nicht locker lässt“, so Hertel. Sascha Hertel möchte – sei es
als Bürgermeister oder Gemeinderat – unbedingt das 2016 abgelehnte Gemeindeentwicklungs-Konzept neu auflegen. Auch die Verwaltung muss seiner Meinung nach „zukunftsfähiger“ werden. Sie muss sich um die Belange der Bürger kümmern. Das geht für den ZMS-Mann nur durch klare Strukturen und Aufgabenverteilung. „Als Diplom-Kaufmann und in leitender Position in einem Versicherungskonzern kann ich meine langjährigen Erfahrungen einbringen.“
Bei den Finanzen sieht er ebenso Handlungsbedarf. „Natürlich sind demnächst 70 Millionen Euro Gemeinde-Schulden ein beunruhigendes Szenario“ so Hertel, „aber hier müssen wir uns in Geduld üben und versuchen, mit gezielten Sparmaßnahmen einen ausgeglichenen Haushalt in den nächsten zehn Jahren zu erreichen“. Unkonventionell ist auch der Auftritt der „Zukunft MarktSchwaben“ im Wahlkampf. Mit dem 18-jährigen Jonas Frank, der auch für den Gemeinderat kandidiert, haben sie einen digitalen Macher in ihren Reihen. Er füttert Facebook und Instagram mit regelmäßigen Posts und produziert Videos für YouTube. „Wir waren damit die Ersten, weil wir schon Videos für den Wahlkampf 2014 produziert haben“, erzählt Hertel. Deshalb mussten sich die anderen Parteien etwas einfallen lassen.
Doch nicht nur mit digitalen Auftritten ist ZMS ein Vorreiter. Die Wählergruppe war 2014 als erste mit einem Stand am Marktplatz vertreten und lockt auch aktuell im Wahlkampf die Bürger mit Live-Musik und Freibier. Ob das alles dazu hilft, den Bürgermeister-Sessel und vier Ratssitze zu erreichen, wird sich am 15. März herausstellen.