Leserbrief zum Artikel Ebersberger Energieversorger erhöht auf 69 Cent/KWh vom 26.08.2022.


In der EZ vom 26.08. wurde über die vom Energieversorger Eberwerk angekündigte Strompreiserhöhung auf 69 Cent/KWh berichtet. Diese wurde mit erhöhten Beschaffungskosten begründet. Inzwischen erfährt man aus den Medien, dass es für den Strommarkt die sog. Merit-Order Regelung gibt, nach der sich alle Unternehmen am höchsten Preis orientieren, obwohl sich bei der Mehrheit die Kosten gar nicht erhöht haben. Die Bundesregierung nennt dies Zufallsgewinne. Nachdem sich das Eberwerk als klimafreundlicher Versorger darstellt, haben sich aus meiner Sicht die eher die Zufalllsgewinne als die Beschaffungskosten erhöht. Die Höchstpreise werden ja nur bei der Verstromung von schmutzigem Gas aufgerufen. Außerdem hört man, dass das kommunale Unternehmen Markt Schwaben (KUMS) Strom für einen KWh-Preis von weniger als 20 Cent an das Eberwerk verkauft. Als hohe Beschaffungskosten würde ich das nicht bezeichnen. Aus den beschriebenen Sachverhalten schließe ich, dass das Eberwerk mit dem aufgerufenen Preis zumindest teilweise den eigenen Gewinn erhöht.

Weiterhin wird behauptet, dass das Eberwerk derzeit noch (bis 30.09.) mit 44 Cent/KWh zu den günstigsten Versorgern am Markt zählt. Ich selbst habe im März dieses Jahres mit einem Versorger einen Preis von 22 Cent/KWh (nach Wegfall der EEG-Umlage) fest bis 28.02.2024 vertraglich vereinbart. Damit liegt das Eberwerk mit 100 % bis Ende September und danach mehr als 200 % über dem Preis der Konkurrenz. Sich damit als günstigen Versorger zu bezeichnen halte ich für äußerst unseriös.

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Eberwerk – Freunde, also Genossen, unter sich …

„Aßling/Markt Schwaben · Im Zuge der Kommunalwahl im März 2020 haben die Mitgliedskommunen des EBERwerks ihre neuen Aufsichtsräte in das Kontroll- und Beratergremium des EBERwerks entsandt. In der konstituierenden Sitzung übergab Albert Hingerl seinen Aufsichtsratsvorsitz an Michael Stolze, erster Bürgermeister der Gemeinde Markt Schwaben.“
Aßling/Markt Schwaben · Neuer Aufsichtsrat im kommunalen EBERwerk – Michael Stolze übernimmt (wochenanzeiger.de)

„In der konstituierenden Sitzung übergab Poings Altbürgermeister Albert Hingerl (SPD) seinen Aufsichtsratsvorsitz an den Markt Schwabener Bürgermeister Michael Stolze (SPD/FW).“
Ebersberg – Neuer Aufsichtsrat für das Eberwerk – Ebersberg – SZ.de (sueddeutsche.de)

eberwerk screenshot(c)Eberwerk

„.. berichtet unser (KUMS) Vorstand Bernhard Wagner. Als Vorsitzender des Verwaltungsrates ist nun wieder Markt Schwabens 1. Bürgermeister, Michael Stolze, eingesetzt, der hiermit …“
KUMS – Aktuelles-Archiv – 03.06.2020 | Neuer Verwaltungsrat im Amt (kums-markt-schwaben.de)

 

Interessant in dem Zusammenhang ist auch, dass vom Umweltbundesamt (UBA) seit Jahren darauf hingewiesen wird, dass aus den Schaltanlagen von Windrädern und Photovoltaikanlagen das Gas Schwefelhexafluorid (SF6) entweicht, das ca. 24000 mal klimaschädlicher als CO2 ist (wir haben berichtet (Gas will frei sein)). Nach Angaben des UBA entsteht dadurch ein jährlicher Klimaschaden, der höher ist als der durch den gesamten innerdeutschen Flugverkehr erzeugte Schaden. Diese Belastungen lässt man aus der eigenen Klimabilanz einfach herausfallen.

Wie soll hier Vertrauen in die beteiligten Akteure aufkommen, wenn in offiziellen Außendarstellungen der Öffentlichkeit wesentliche Fakten verschwiegen werden.

Max Faltermaier, Markt Schwaben