Experten haben das Vertrauen verspielt
Leserbrief an die Ebersberger Zeitung zum Artikel
Nur leises Interesse an Fluglärm
Der am 11.07. veröffentlichte Bericht zur Plieniger Veranstaltung zur Fluglärmsituation hat uns bewogen einen Leserbrief an die Zeitung zu schreiben (siehe weiter unten). Wir warten auf die Veröffentlichung. doch zuerst ein paar Argumente:
- mit „wenig Interesse“ meint der Autor wohl „augenscheinlich mehr Interesse als auf der Bürgerversammlung in Markt Schwaben“.
- wo waren die Ankündigungen zu dem Event. Ein Termin einen Tag davor in der EZ ist schon wenig!
- in der Vergangenheit wurde angeblich nur innerhalt der BGM-Riege kommuniziert. Woher soll nun Interesse kommen?
- die CSU (3. Startbahnförderer) läd zu einem bekannten Bericht der DFS ein – witzig, wenn nicht traurig!
alles in Allem war der Ausgang doch bereits festgelegt, denn man wusste im Vorfeld
- es wird eh nur beschwichtigt werden!
- man kann und will nichts ändern, weil man nicht muss.
- die Flugzeuge werden doch immer ruhiger.
- mit knappen 2km Flughöhe ist eine Beschwerde doch unangemessen.
- **-Bingo!“
Alles ein alter Hut und ein Wiederholung – – wann wird endlich etwas unternommen?
Wann wird eine Fluglärmkommission endlich mit Leuten besetzt, welche es auch ernst meinen mit Fluglärm?
Wann hört diese anti-anti-Propaganda auf – klar will die CSU auch nebst Flüchtlingen vor der Landtagswahl punkten. Danke für diesen Bärendienst Herr Bürgermeister Frick, der auch nicht zurückschreckt seine eigenen Bürger ein-zu-nebeln!
Die Ankündigung dieser Veranstaltung scheint im Geheimen abgelaufen zu sein. Dafür sind 50 Teilnehmer noch eine gute Zahl. In Markt Schwaben war dieser Termin wenig bekannt. Dass so eine Veranstaltung eine Minderung des Fluglärms herbeiführen kann darf bezweifelt werden. Die Interessenslage beim Plieninger Bürgermeister ist bei diesem Thema nicht unbedingt deckungsgleich mit der von lärmbelasteten Bürgern. Ein CSU-Bürgermeister muss schließlich den Bau der 3. Startbahn unterstützen. Da ist eine Forderung nach verringerter Lärmbelastung kontraproduktiv. Enttäuschend ist auch, dass der neue Chef der Fluglärmkommission sich auf hinlänglich bekannte Quellen der Deutschen Flugsicherung (DFS) stützte. Die DFS kann ja nicht als völlig vom Flughafen und den Airlines entkoppelte Organisation angesehen werden. Außerdem wurde in der EZ letztes Jahr berichtet, dass es die DFS ablehnte, von Bürgermeister Hohmann (Markt Schwaben) nachgefragte Informationen zum Fluglärm herauszugeben. Desweiteren war letztes Jahr auf einem SPD-Stammtisch in Markt Schwaben zu hören, dass Bürgermeister und Gemeinderäte von einer Info-Veranstaltung der DFS ausgeschlossen waren. Solche Fakten erhöhen nicht unbedingt das Vertrauen in die DFS beim Lärmschutz. Solange die Fluglärmkommission sich nicht von unabhängigen Experten beraten lässt, werden sich für den Bürger wohl keine substantiellen Verbesserungen beim Fluglärm ergeben.
Übrigens muss man in Markt Schwaben nicht, wie von Bürgermeister Frick empfohlen, Uhrzeit und Standort eines Lärmereignisses notieren, sondern hat auf der ZMS-Homepage den jeweiligen Schallpegel mit zugehörigem Verursacher präsent und kann einfachst eine Beschwerde absetzen.