Was passiert da gerade und was bedeutet es, wenn aus der Gläubigerversammlung der Green City AG berichtet wird, dass nicht nachrangige Gläubiger mindestens ein Viertel ihres investierten Geldes zurückerhalten?

Green City: Insolvenzverwalter erwartet „überdurchschnittlich hohe“ Rückzahlungen – aber nicht für jeden (ecoreporter.de)

Green City AG: Gläubiger erhalten 25 Prozent – pv magazine Deutschland (pv-magazine.de)

München: Insolvente Green City AG -etwas Geld zurück für Investoren – München – SZ.de (sueddeutsche.de)

Die InsO teilt die Gläubiger in fünf Gruppen ein. Strukturiert wird nach den einzelnen Rechtspositionen. Unterschieden wird zwischen Insolvenzgläubigern, Massegläubigern, nachrangigen Insolvenzgläubigern, aussonderungsberechtigten sowie absonderungsberechtigten Gläubigern.

Die typischen Gläubiger eines insolventen Unternehmens sind (nicht-nachrangig)

    • Arbeitnehmer,
    • Anleihegläubiger,
    • Banken,
    • Berater (Anwälte, Steuerberater, Unternehmensberater),
    • Energielieferanten,
    • Finanzämter,
    • Kreditversicherer,
    • Kunden,
    • Leasingpartner,
    • Warenlieferanten,
    • Sozialversicherungsträger (Krankenkassen),
    • Vermieter und

Die höchsten Forderungen haben zumeist die Banken. Erst dann kommen die sog. nachrangigen Gläubiger.

Wenn also von „nicht nachrangigen Gläubigern“ gesprochen ist im Wesentlichen lediglich die obige Liste betroffen. Das sind aber nicht diejenigen, die „investiert“ haben! Es handelt sich um normale Geschäftspartner oder staatliche Institutionen.

Der Anleger als Eigenkapitalgeber oder als nachrangiger Rangrücktrittsgläubiger geht leer aus!

Neben dem Anleger ist es am Ende vor allem der Staat, also alle steuerpflichtigen Bürger*innen, die für die Pleite der Green City AG und die damit fehlgeleiteten Fördergelder aufkommen müssen.

Welch ein Desaster – einige wenige sollen mindestens 25 % ihres Geldes zurückerhalten! Was ist mit dem Rest? Was ist mit dem Geld der Anleger?

Über privatrechtliche Haftung dürfte hier nichts zu holen sein, denn Rechtsform, Arbeitsverträge und die aktuelle Gesetzeslage werden dies sicherlich verhindern.

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Man freut sich öffentlich über 25% und vergisst, dass 75% der bisherigen Gelder von Green City schlicht weg sind.
Nochmals: „weg“ bedeutet, das staatliche Fördergeld für Green City in den Vergangen Jahren/Jahrzehnten ist weg und muss jetzt erneut von Steuergeldern im Insolvenzverfahren aufgefangen werden. Der Staat, der Steuerzahler, zahlt also unter dem Strich DOPPELT.

 

Die Frage für den Landkreis und die Frage nach politischer Verantwortung bleibt:

Wie konnten sich das Landratsamt Ebersberg und alle bekannten Namen aus dem Kreistag von SPD, Grüne und und und jemals auf eine solche Firma einlassen? Due-Diligence bedeutet, dass man sich ganz genau anschaut, mit wem man in Zukunft zusammenarbeitet.  Das ist offensichtlich nicht passiert – wir alle zahlen die Rechnung dieser politischen Fehler.
Durch die Gasverträge mit Russland hat die Politik auch einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden angerichtet. „Ja mei“ heißt es dann dazu. Personelle Konsequenzen? Fehlanzeige!  Das Geld der Bürger*innen wird’s schon richten.

Selbst nach Bekanntwerden der Green City Pleite haben sich z.B. Frau Poschenrieder (Kreisrätin SPD) sowie die Thomas von Sarnowski Kreisrat und Chef der bayrischen Grünen zu weiteren Nachzahlungen und pro Green City AG ausgesprochen – „Ich sehe das Projekt nicht gefährdet“. Herr  Sarnowski hofft, dass die Green City eine Zwischenfinanzierung findet. Hierzu gibt es genügend weitere Presseartikel – exemplarisch: 28.12.202 Landkreis Ebersberg: Befürworter von Forst-Rotoren: Keine Windstille (merkur.de). Frau Grüber, aus Aßling und Grünen-Fraktionssprecherin im Kreistag geht sogar so weit und meinte „Ich sehe da keinen Handlungsbedarf … das sind Kämpfer, die es versucht haben … ich hoffe, dass da nachjustiert wird“.

 

Meine Meinung:
Zum Unvermögen kommt auch noch Trotz dazu. Man hat nicht mal den Mut einen Fehler einzugestehen oder gar die Konsequenzen für sein Handeln zu tragen. Man macht weiter als ob nie etwas passiert wäre. Die Verluste tragen andere.

Das komplette Paket der Energiewende in Bezug auf Windkraft ist schlicht ein „Mogelpaket“, denn an diesen Anlagen ist alles defizitär, außer man fördert sie von Beginn an ständig weiter und weiter.

Der neueste Trend: „Wir müssen die Bevölkerung mit einbeziehen“. Das heißt nichts anderes, als dass sich vermögende private Anleger aus einer Kommune zusammentun, ein WKA errichten und am Ende Pachten, Förderungen und Umlagen einstreichen. Denn die mittlere Jahresleistung einer solchen WKA hat im Landkreis nirgends mehr als 20% der zu Beginn propagierten Leistung erreicht (vgl. Zahlen auf Tennet), also des ordinären Business-Cases.

 

Lange Rede – egal wie, allein Steuerzahler und Verbraucher zahlen jetzt bereits oder werden in Zukunft für diese Unpolitik in Haftung genommen:

Entweder man zahlt für ein subventioniertes Missmanagement (vgl. Green City AG) oder für die Geldanlage von sog. „Gutsituierten“, sofern man sich privat zusammentut.

 

VarusVarusgib mir meine Legionen zurück!“, soll der römische Kaiser Augustus im Jahr 9 nach Christus gerufen haben, als er erfährt, dass mehr als 15.000 römische Soldaten von den Germanen niedergemetzelt wurden.
Heutzutage wäre wohl der Ausruf: „Landrat, Landrat, gib mir meine Millionen zurück!

25 Jahre, 25 Euro … 25% am Ende

gc25jahre

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